"Herzlich Willkommen im zweiten Modul von “Kleine Große Schritte”!

Im ersten Modul habt ihr Johannes und Betül kennengelernt, die in einer schwierigen Situation zusammengehalten und sich Unterstützung geholt haben. So konnten sie ihre Verwandten davon überzeugen, dass ihre Meinung über die jeweils andere Person falsch und ausgrenzend war.

Was kann man aber tun, wenn sich Menschen nicht überzeugen lassen? Wenn sie sich sogar ganz bewusst ausgrenzend und menschenverachtend verhalten und gezielt vorgehen, um andere für ihre Überzeugungen zu gewinnen?

Das ist das Thema dieses Moduls: Ihr werdet Lea kennen lernen und gemeinsam erarbeiten was Rechtsextremismus bedeutet und was man tun kann, wenn eine rechtsextreme Person versucht, andere für sich zu gewinnen."

"Versetzt euch nun in Leas Situation. Was sollte Lea am Ende des Films tun? Steves Einladung folgen und zu dem Treffen gehen oder lieber nicht? Welche Argumente fallen euch ein? Sammelt zu zweit Argumente, die entweder dafür oder dagegen sprechen, dass Lea zu dem Treffen mit Steve geht. Tragt die Argumente im Anschluss den anderen vor.

"Nun wollen wir uns näher mit Steve beschäftigen. Wer ist Steve? Was will er von Lea?

Ruft euch dazu zunächst nochmal alle Szenen aus dem Film in Erinnerung, in denen Steve vorkommt."

"Nachdem ihr den Zeitungsartikel überprüft habt, überlegt euch weitere Fragen, die Leas sich stellen könnte, wenn sie den Text liest."

"Nun beschäftigen wir uns wieder mit Lea. Wir stellen uns vor, wie Leas Geschichte weitergehen könnte, wenn sie sich mit Steve und seiner Gruppe anfreundet und sich radikalisiert.

Ihr lernt, was Radikalisierung bedeutet und wie sie ablaufen kann. Leas Geschichte ist dabei nur ein mögliches Beispiel für eine Radikalisierung zum Rechtsextremismus, denn wie genau sich Menschen radikalisieren ist sehr unterschiedlich.

Gemeinsam probiert ihr in dieser Einheit auch aus, was ihr als Leas Freund*innen tun könnt, wenn sie diesen Weg einschlägt."

"Ihr habt gerade einen möglichen Weg von Lea kennengelernt. Lea stand dabei immer wieder vor einer Weggabelung, bei der sie sich entscheiden musste, in welche Richtung sie weitergeht. In der Geschichte, die ihr gerade kennengelernt habt, ging sie immer weiter nach rechts und hat sich radikalisiert.

Überlegt euch nun für jeden ihrer Schritte, wie ein Ausweg aus dem Radikalisierungsprozess aussehen könnte. Was könnte Lea an der Weggabelung dazu bewegen nicht weiter nach rechts abzubiegen? Wer könnte ihr ein alternatives Angebot machen, das sie dazu bewegt nicht weiter nach rechts zu gehen? Wie könnte eine Vertrauensperson auf sie zugehen? Was würde sie tun oder sagen?

Zeichnet zu jedem von Leas Schritten ein Bild, das diese Situation darstellt und Leas Ausweg beschreibt. Spielt anschließend eure Bilder als Rollenspiel vor."

"Sammelt nun gemeinsam alle Personen, die in den Geschichten von Leas Ausweg aufgetaucht sind. Wer hat dort eine positive Rolle eingenommen und Lea bei ihrem Ausweg begleitet oder unterstützt? Ergänzt weitere Personen, die eine positive Rolle bei einzelnen Weggabelungen einnehmen könnten."

"In diesem Modul habt ihr Lea kennengelernt und am Beispiel von Steve und seiner Gruppe erkannt, wie eine rechtsextreme Ansprache ablaufen kann. Ihr habt erarbeitet was Rechtsextremismus bedeutet und welche Fragen man sich selbst stellen kann, wenn man sich in einer ähnlichen Situation wie Lea befindet. Außerdem habt ihr gemeinsam verschieden Auswege für Lea entwickelt und überlegt, wer sie dabei unterstützen kann.

Wenn ihr merkt, dass eine Freundin oder ein Freund in einer ähnlichen Situation wie Lea ist, könnt ihr euch an diese Modul erinnern. Was ihr am Beispiel von Lea gelernt und ausprobiert habt, kann euch in Zukunft helfen."